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  Landschildkrötenhaltung 25.04.2024 20:04 (UTC)
   
 

Landschildkröten – ihre Biologie und Haltung

Bereits vor über 180 Millionen Jahren, als es noch keine Säugetiere, Vögel, Schlangen oder Krokodile gab, bevölkerten Schildkröten mit vollständig ausgeformten Panzern als Zeitgenossen der Dinosaurier die Erde.

Der Panzer bildet das entscheidende anatomische Charakteristikum dieser Tiergruppe, die mit dem biologischen Namen Testudines als eine Ordnung zusammengefaßt wird. Kein anderes Wirbeltier hat einen derartigen Schutzpanzer entwickelt. Der zweiteilige Schildkrötenpanzer besteht aus 59-61 Knochen, ist also ein Teil ihres Skeletts. Rücken- und Bauchschild sind beiderseits durch vom Bauchschild ausgehende Knochenbrücken verbunden. Die Knochen des Rückenschildes gehen aus den obersten (dermalen) Schichten der Haut hervor. Meistens ist der Panzer mit Hornplättchen, seltener mit einer lederartigen Haut bedeckt. Der Bauchschild wird von bestimmten Knochen des Schultergürtels (Schlüsselbein und Zwischenschlüsselbein) und den Bauchrippen gebildet. Die Bauchrippen kommen sonst nur noch bei den Krokodilen und Brückentieren vor und belegen die nahen Verwandtschaftsbeziehungen dieser Tiergruppen.

Dieser schützende Panzer hat den Schildkröten über viele Erdzeitalter hinweg das Überleben gesichert, ist aber auch die Ursache für ihre geringe Vielfalt an Formen.

Der Schutz durch den Panzer ist nahezu perfekt. Beispielsweise kann die Griechische Landschildkröte Kopf, Arme und Beine vollständig in ihren Panzer einziehen, während nur die derbe Haut der Beine nach außen zeigt.

 

Die Dosenschildkröte kann sogar den quergeteilten Bauchpanzer zugbrückenartig vorne und hinten hochziehen und ist damit vollständig “dicht” in ihrem Panzer verpackt. Zwischen den einzelnen Panzerschilden, dort, wo sich beim Wachstum der Schildkröten helle Zonen bilden, ist die Knochenhaut der Tiere jedoch völlig ungeschützt. Sie ist hochempfindlich gegen alles Kratzen, Bürsten oder Bohren mit dem Fingernagel (wichtig für private Schildkrötenhalter!).

 

An diesen oft fälschlich als “Jahresringe” bezeichneten Wachstumsringen läßt sich nicht das Alter einer Schildkröte ablesen. Sie geben lediglich Auskunft über die Wachstumsschübe des Panzers.

Grob lässt sich das Alter einer Schildkröte anhand ihrer Größe abschätzen. In der Regel hat eine Schildkröte nach drei Jahren ein Drittel ihrer Endgröße erreicht, nach weiteren drei Jahren zwei Drittel. Dies ist jedoch nur eine grobe Abschätzung, da das Größenwachstum der Tiere sehr stark von ihren Lebensbedingungen abhängt und mit zunehmendem Alter stark abnimmt.

 

Die ursprünglichen Schildkröten zeigten eine ausschließlich amphibische Lebensweise, d.h., sie waren immer auf Wasser als einen Lebensbereich angewiesen.

Einige Schildkrötengruppen haben sich jedoch zu vollkommenen Landbewohnern entwickelt. Sie verbreiteten sich in Wäldern, Grasländern und Wüsten. Sie werden mit insgesamt 41 verschiedenen Arten heute als eine eigene Schildkrötenfamilie zusammengefaßt, die Landschildkröten (Testudinidae). Sie leben auf allen großen Landmassen außer Australien und der Antarktis in den Tropen und Subtropen.

Die größte Landschildkröte ist die Seychellen-Riesenschildkröte (Testudo gigantea) mit einer Länge von bis zu 140 cm und einem Gewicht bis zu 250 kg.

 


Anschaffung einer Schildkröte

Bevor man sich über die Anschaffung einer Landschildkröte Gedanken macht, sollte man berücksichtigen, dass Schildkröten bei guter Pflege leicht älter als 60 (!) Jahre werden können. Das heißt, mit dem Erwerb eines solchen Tieres übernimmt der Käufer eine wirklich langjährige Verpflichtung.

 

Außerdem müssen einige halterische und pflegerische Besonderheiten gewährleistet sein. Können Sie der Schildkröte im Sommer freien Auslauf in einem Freigehege bieten, denn Luft und Sonne sind für ihre artgerechte Haltung notwendig.

 

·         Haben Sie ein ausreichend großes Terrarium bedacht und sowohl die Platzprobleme als auch den Preis kalkuliert?

·         Haben Sie den geeigneten Platz mit der benötigten Temperatur und Ruhe, um dem Tier für sein Wohlbefinden eine Winterruhe zu ermöglichen?

·         Einige Arten benötigen sogar eine Sommerruhe!

·         Viele Schildkröten sind dämmerungs- oder nachtaktive Wildtiere und so gar nicht als “Schmusetiere” geeignet.

 

Die Landschildkröten sind in gut geführten Zoofachgeschäften oder direkt von privaten Züchtern zu erwerben. Nach dem Washingtoner Artenschutzübereinkommen dürfen vom Aussterben bedrohte Schildkröten nicht ge- oder verkauft werden. So darf die Griechische Landschildkröte nur mit Sondergenehmigung gehandelt werden. Der Import ist verboten. Ähnlich verhält es sich mit der Maurischen Landschildkröte und der Breitrandschildkröte. Die Vierzehen-Landschildkröte und die Schmuck-Dosenschildkröte dürfen gar nicht mehr importiert und gehandelt werden.

Für verschiedene Arten der Gelenkschildkröten bedarf es einer besonderen  Einfuhrgenehmigung. Da sich die Bestimmungen ständig nach den neuesten Erkenntnissen über den Bestand der jeweiligen Schildkrötenart ändern, sollten Sie sich in jedem Falle bei der Unteren Naturschutzbehörde über den aktuellen Stand informieren.

Beim Kauf ist auf den Gesundheitszustand des Tieres zu achten. Der Panzer der Schildkröte muss fest sein und darf bei leichtem Fingerdruck nicht nachgeben. Die Augen des Tieres müssen klar und glänzend sein.  Die Schleimhäute an Nase und Augen dürfen nicht verklebt sein.

 

Haltung einer Landschildkröte

Das Terrarium für eine Landschildkröte sollte möglichst die natürliche Vegetation und das Bewegungsbedürfnis der dort gehaltenen Schildkrötenart berücksichtigen. Für die Größe des Terrariums gilt folgende Faustregel (bei Einzelhaltung):

 

Die Panzerlänge der ausgewachsenen Schildkröte in cm verfünffacht ergibt die Länge und Breite der Grundfläche des Terrariums. Für jede weitere Landschildkröte erhöht sich diese Grundfläche jeweils um ein Drittel.

 

Für die Bodeneinrichtung wird eine Presskorkplatte (30 x 40 cm) zur Wärmeisolierung am Ruheplatz benötigt. Der Terrariumboden wird mit mehreren Lagen Aluminiumfolie (reflektierende Seite nach oben) ausgelegt. Darauf kommt eine elektrische Heizmatte mit Thermostat. Ein Teil des Bodens wird dann mit einer Tonfliese (Terrakotta) oder einer Betonplatte ausgelegt. Daneben wird ein Wasserbecken aus Ton (zum Baden) gestellt, das mindestens zur Hälfte durch die Heizmatte mit erwärmt wird. Das Wasser, welches von der Schildkröte gerne als Toilette benutzt wird, sollte täglich gewechselt werden. Das übrige Terrarium wird mit einem 1:1 Gemisch aus gewaschenem Flusssand und gehäckselter Baumrinde aufgefüllt. Steine und Wurzeln werden anschließend so platziert, dass Lauf- und Klettermöglichkeiten sowie ein Unterschlupf für die Nacht entstehen. 

 

Die Beleuchtung des Terrariums besteht aus einer UV-Lampe, einer Leuchtstoffröhre und Spotstrahlern (150 Watt) als zusätzlicher Wärmequelle von oben. Besonders die UV-Lampe ist unbedingt notwendig, um die Tiere vor schweren Knochenkrankheiten zu schützen. UV-Licht, natürlicherweise durch die Sonneneinstrahlung gegeben, ist notwendig für einen gesunden Knochenstoffwechsel. Schildkröten erkranken, wie die Menschen, an der Rachitis (“Knochenerweichung”), wenn ihnen Licht, Sonne und Vitamine fehlen.

Besonders bei Jungtieren, die sich noch im Wachstum befinden, wird dann der Panzer weich und verformt sich.

Eine Terrarienbepflanzung ist nicht unbedingt notwendig, aber für den Betrachter schön anzuschauen. In Frage kommen nur sehr robuste Pflanzen wie Ananasgewächse (z.B. Guzmania oder Aechmea- Arten) oder hochstämmige Pflanzen wie Yucca oder Aloe. Vor dem Gefressenwerden schützt man die Pflanzen am besten mittels eines Korkrindenzylinders, der die Wurzel- und Stängelbereiche umhüllt.

Der Standort des Schildkrötenterrariums muss zugfrei sein und hell. Das Terrarium darf aber nicht den ganzen Tag in der prallen Sonne stehen, da sonst die Gefahr besteht, dass es sich zu sehr aufheizt.

 

Fütterung

In ihrem natürlichen Lebensraum ernähren sich die Landschildkröten von den dort wachsenden Pflanzen (Blätter und Blüten) und deren Früchten. Ihren sehr geringen Bedarf an tierischem Eiweiß können sie über die an den Pflanzen sitzenden Raupen, Schnecken und Insekten decken.

Die Landschildkröte im Terrarium ist von daher mit einem täglich frischen Gemisch aus Wiesenblüten, Klee, Kräutern, Obst (allerdings nur sehr wenig Banane) und Gemüse als Grundnahrungsmittel gut versorgt. Die Nahrung sollte jedoch frei von Unkraut- und Insektenvertilgungsmitteln sein. Wichtige Nahrungsbeigaben für eine gesunde Schildkröte sind zwei mal wöchentlich ein Tropfen Multivitaminpräparat und je eine Messerspitze Kalkpulver und Mineralstoffe (im Zoofachhandel erhältlich).

Die meisten Schildkröten neigen dazu, mehr zu fressen, als ihnen bekommt. Sie können dann regelrecht überfetten, so daß ihnen ihr Panzer “nicht mehr paßt”. Das Fett quillt dann aus dem Panzer regelrecht heraus und beeinträchtigt ihre Beweglichkeit aber vor allem auch ihre Organfunktionen. Am sinnvollsten ist es, gerade bei einem neuen Tier, das Freßverhalten zu beobachten, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wann das Tier satt ist und wann es nur aus Langeweile frißt.

 

Überwinterung

Die niedrigen Temperaturen und das fehlende Futterangebot in ihrer natürlichen Umgebung machen es für die wechselwarmen Schildkröten notwendig, den Winter in einem Ruhezustand zu überdauern. Aktiv könnten sie in ihrer jeweiligen Heimat nicht überleben. In der Winterruhe werden alle Stoffwechselfunktionen und Körperabläufe extrem reduziert. Herzschlag, Atmung und die Körperbewegung sind derart verlangsamt, daß die Schildkröten mit kleinen Fettreserven gut durch den Winter in ihrer Heimat kommen. Die Winterruhe der bei uns gehaltenen Schildkröten sollte drei bis vier Monate betragen.

Die gut gepflegte Landschildkröte zeigt ihre Bereitschaft zur Überwinterung an. Bei der deutlichen Abnahme der Tageslänge und der Stärke der Sonneneinstrahlung im Oktober läßt die Aktivität und der Bewegungsdrang der Schildkröte nach. Immer seltener verläßt sie ihren Unterschlupf, sie frißt deutlich weniger oder stellt ihre Nahrungsaufnahme ganz ein.

Nun wird das Tier an 3 aufeinanderfolgenden Tagen täglich etwa 15 Minuten in 25°C warmem Wasser gebadet, bis es seinen Darm vollständig entleert hat. Anschließend werden für drei Tage die Beleuchtung und Heizung im Terrarium ausgestellt. Auch die umgebende Zimmertemperatur sollte unter 18°C liegen. Wenn sich durch diese Maßnahmen das passive Verhalten der Schildkröte verstärkt, wird sie in die Überwinterungskiste gesetzt. Die Überwinterungskiste ist 70 x 70 x 70 cm groß und besteht aus Brettern, die mit kleinem Abstand (Luftritzen) gezimmert werden. Der Boden wird mit gebrannten Tonkügelchen oder feuchter Lavaschlacke 10 cm aufgefüllt. Bis 10 cm unter den Rand der Überwinterungskiste wird Rindenhäcksel, Laub oder Torfmoos, fast trocken, aber nicht dürr, geschichtet. Oben wird die Kiste mit Maschendraht abgedichtet. Die Schildkröte wird in den unteren Teil der Laubschicht gesetzt. Die Überwinterungskiste sollte in einem Raum stehen, der maximalen Temperaturschwankungen zwischen +5°C und +12°C unterliegt.

Während der Winterruhe darf die Schildkröte nicht gefüttert werden. Vor dem Einsetzen in die Überwinterungskiste und während des Winterschlafs alle sechs Wochen sollte die Schildkröte gewogen werden, um zu gewährleisten, daß das Tier keinen Schaden nimmt. 10% Gewichtsverlust sind für erwachsene, 15% für junge Schildkröten normal.

Nach der Überwinterungszeit wird die Schildkröte in ihren Unterschlupf ins Terrarium gesetzt. Zunächst wird sie dort noch weiter ruhen. Bei einer Raumtemperatur von 20 -22°C wird die Schildkröte jedoch nach einiger Zeit hervorkriechen. Dann wird das Tier in 25°C warmem Salzwasser (1 Teelöffel Kochsalz pro Liter) gebadet. Wenn sie von dem Salzwasser ausreichend getrunken hat, wird sie in ihr komplett eingerichtetes Terrarium gesetzt.

Die Winterruhe lässt man nur ausfallen, wenn das Tier schwer erkrankt ist. Dann müssen die Energiereserven zum Auskurieren der Krankheit genutzt werden.

 

Die beliebtesten Landschildkröten

Die wohl am häufigsten im Zoohandel angebotene Landschildkröte ist die Griechische Landschildkröte (Testudo hermanni), deren natürliche Verbreitung sich von Griechenland und den Balkanländern bis zur Donau erstreckt. Dort lebt sie auf steppigem Boden mit eingestreuten Steinen und vereinzelten Sträuchern. Sie braucht viel Sonne und lichten Schatten. Die Griechische Landschildkröte erreicht eine Größe von bis zu 20 cm. Sie kann im Terrarium und einer Freianlage bei Luft-Durchschnittstemperaturen von 18°C (nachts) und 26°C (tagsüber) gehalten werden. Bei entsprechenden Temperaturen sollte man sie im Sommer so oft wie möglich im Freien halten. Lufttemperaturen unter 16°C sollten jedoch vermieden werden. Im Terrarium müssen diese Temperaturen durch Wärmestrahler hergestellt werden, besonders im Frühjahr und Herbst. Die Griechische Landschildkröte ist tagsüber aktiv. Sie klettert und gräbt sehr gerne und ist bei richtiger Pflege sehr lebhaft. Ihr Futter ist reine Pflanzenkost. Sie benötigt Winterruhe.

 

Die Maurische Landschildkröte (Testudo graeca), die bis über 30 cm groß wird, ist in Südeuropa, Ägypten, Libyen, Marokko und dem Iran beheimatet.

 

Die Breitrandschildkröte (Testudo marginata) stammt aus Südgriechenland und wurde auf Sardinien künstlich angesiedelt. Dort liebt die bis zu 30 cm große Landschildkröte sonnige Hänge mit dichter Strauch- und Grasvegetation, durch die sie sich enge Pfade trampelt.

 

Die kleinere (bis 20 cm) Vierzehen-Landschildkröte (Testudo horsfieldii) lebt in den Wüsen und Gebirgen östlich des Kaspischen Meeres, vom Iran bis Pakistan. Sie liebt trockenen Sand- und Lehmboden mit vereinzeltem Gras- und Strauchbewuchs. Bei dieser Schildkrötenart muß für die Einrichtung eines Freilandterrariums berücksichtigt werden, daß sie bis zu 12 m lange Gänge unter der Erde gräbt. Außderdem legt die Vierzehen-Landschildkröte auch im Sommer eine Trockenruhezeit ein, in der sie kaum Nahrung aufnimmt und längere Ruhephasen in einem Höhlenversteck benötigt.

 

Ansonsten werden diese drei Landschildkröten ähnlich gepflegt und gehalten wie die Griechische Landschildkröte. Alle vier Schildkrötenarten eignen sich für Anfänger der Schildkrötenhaltung.

 



Die folgenden Landschildkrötenarten eignen sich nur für erfahrene Schildkrötenpfleger, da die Tiere ein anspruchsvolleres Terrarium und eine aufwendigere Pflege benötigen.

 

Die bis zu 15 cm große, mit ihren gelben Kopf- und Panzerflecken auffallend schöne Schmuck-Dosenschildkröte (Terrapene ornata) ist im fruchtbaren Flachland der USA, zwischen den westlichen Nebenflüssen des Mississippi beheimatet. Dort lebt sie auf sandigem, halbtrockenem Boden mit lockerem Strauchbewuchs, immer in der Nähe von Gewässern. Aktiv wird die Schmuck-Dosenschildkröte in der Dämmerung. Sie benötigt deshalb im Terrarium Morgen- und Abendsonne. Ihr Futter besteht hauptsächlich aus fleischlicher Nahrung wie kleinen Heuschrecken oder Schnecken. Es können auch hartgekochtes Eigelb oder fettfreies Rinderhack verabreicht werden. Sie nimmt auch gerne pflanzliche Beikost wie z.B. Pilze zu sich.

 

Die 20 cm große Glattrand-Gelenkschildkröte (Kinixys bellina) kommt aus dem mittleren und südlichen Afrika sowie Madagaskar. Sie lebt dort in den Steppen und benötigt tagsüber eine Lufttemperatur von 30°C. Sie kann also nur bei sehr heißem Sommerwetter ins Freilandgehege gebracht werden. Sie ist tagaktive Vegetarierin.

 

Die Stutz-Gelenkschildkröte (Kinixys homeana und die Stachelrand-Gelenkschildkröte, Kinixys erosa) aus den tropischen Regenwäldern Westafrikas sowie die Köhlerschildkröte (Testudo carbonaria) aus dem südamerikanischen Regenwald benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit und Lufttemperatur, die im Terrarium recht aufwendig hergestellt werden müssen.

 

Von dem Erwerb einer Bunten Erdschildkröte (Rhinoclemys pulcherrima oder auch Geoemyda pulcherrima) ist abzuraten, da selbst erfahrenen Wissenschaftlern eine befriedigende Haltung noch nicht gelungen ist. Sie benötigen ein Aquaterrarium mit Wasserzugang (Wassertemperatur 27°C, Lufttemperatur 28°C) und eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit von ca. 90%.

 

Die Pracht-Erdschildkröte in der privaten Terrarienhaltung

Die 'manni' und die 'incisa' wurden in den letzten Jahren zu beliebten Tieren für die Terrarienhaltung. Man findet diese beiden Unterarten häufig in Zoohandlungen. Beim Kauf sollte man Nachzuchten bevorzugen, da diese nicht zu Eingriffen in den Wildbestand führen und besser mit den heimischen Haltungsbedingungen zurechtkommen.

Die Schildkröten fressen fast alles was mit der Nase für gut befunden wird, sowohl Grünpflanzen (Salate, Kräuter, Gräser) Obst und Gemüse als auch Würmer und Insekten. Potenzielles Futter wird ausgiebig und ggf. lange berochen. Dazu nimmt die Schildkröte in gesicherter Position vor der potenziellen Speise Platz und fährt vielfach hintereinander ihren Hals weit aus dem Panzer möglichst nahe an das Futter heran und wieder zurück. Schildkröten haben eine exzellente Nase und gute Augen. Bevorzugt werden Speisen, welche ein nicht allzu festes Äußeres aufweisen. In der Terrarienhaltung gelten Regenwürmer und Bananen als absolute Leibspeise. Aber vorsicht! Auch bei Schildkröten gilt: Was schmeckt, macht (oft) auch dick! Das ist tödlich für jemanden, welcher zeitlebens in einer knöchernen Rüstung steckt!

In Gefangenschaft werden die Tiere bei guter Pflege ohne weiteres 12 Jahre und älter. In einigen Zoos existier(t)en Exemplare mit einem Lebensalter von 21 Jahren.

Von den vier Unterarten ist die 'incisa' die Wasserliebenste. In Terrarienhaltung benötigt sie einen möglichst großen Wassertopf oder noch besser einen beständigen Wasserteil im Terrarium. Spezialität dieser Schildkröte ist es jedoch, sich möglichst viel Schlamm und Erde auf den Rücken zu packen und damit Baden zu gehen. Ein Filter im Wasserbecken hat keine Chance seine Arbeit zu tun. Tägliche Wasserwechsel sind unumgänglich. Die 'incisa' fühlt sich dann besonders wohl, wenn sie mit dem ganzen Panzer im Wasser untertauchen kann, die 'manni' dagegen kommt auch mit etwas weniger Wassertiefe zurecht.

Und das ist so eine Pracht- Erdschildkröte:

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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